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quellen:quellen_an

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quellen:quellen_an [2021/01/26 10:23]
xaverkainzbauer [Die Beneventaner]
quellen:quellen_an [2023/11/20 09:13] (aktuell)
xaverkainzbauer [Die Pariser]
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 [[quellen:ka|↘️ Karlsruhe (Ka)]] [[quellen:ka|↘️ Karlsruhe (Ka)]]
  
-Dieser codex ist in seinem Inhalt und in den verwendeten Centones praktisch ident mit Hartker. Allerdings ist er der extremste Vertreter der der do-Revision des Hochmittelalters (vulgo "germanischer" Choraldialekt), die sich auch in den codices Fo2 und Wm findet. Bemerkenswert ist hingegen, dass Wc (MR auf Linien) nur in wenigen Fällen zum "do" revidiert und so ein äußerst später, aber damit umso mehr ein glaubwürdiger Zeuge für den authentischen Cantus Gregorianus ist. a.e.[[ant:7514]].+Dieser codex ist in seinem Inhalt und in den verwendeten Centones praktisch ident mit Hartker. Allerdings ist er der extremste Vertreter der **do-Revision** des Hochmittelalters (vulgo "germanischer" Choraldialekt), die sich auch in den codices Fo2 und Wm findet. Bemerkenswert ist hingegen, dass Wc (MR auf Linien) nur in wenigen Fällen zum "do" revidiert und so ein äußerst später, aber damit umso mehr ein glaubwürdiger Zeuge für den authentischen Cantus Gregorianus ist. a.e.[[ant:7514]].
  
 Es fehlen die fol. 208r - 211v (CAO Zählung 168r - 171v) Es fehlen die fol. 208r - 211v (CAO Zählung 168r - 171v)
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 Die Bivirga, die wie in MR "urgens" ist (portamentoartiger Einstieg, unisonisch zum vorherigen Ton) hat ein eigenes Zeichen, dem man die Verdoppelung des oberen Tones nicht unbedingt entnehmen kann. Wir übertragen dieses Zeichen als kPes, verstehen es jedoch im Einklang mit praktisch allen Quellen als Bivirga. Die Bivirga, die wie in MR "urgens" ist (portamentoartiger Einstieg, unisonisch zum vorherigen Ton) hat ein eigenes Zeichen, dem man die Verdoppelung des oberen Tones nicht unbedingt entnehmen kann. Wir übertragen dieses Zeichen als kPes, verstehen es jedoch im Einklang mit praktisch allen Quellen als Bivirga.
 +cf.: [[ant:7684]] "**Sol**-ve" + "ter-//ra//-rum" [[ant:7708]]"//Sur//-ge" hier steht es für einem bloßen Epiphonus.
  
 +Anders die Situation im RP-Reperoire a.e.:
  
 === zweite Gregorianik === === zweite Gregorianik ===
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 • do-Revision • do-Revision
  
-• Auffüllen von Terzsprügen - plerosis+• Auffüllen von Terzsprügen - Plerosis
  
 ===== Die Aquitanier ===== ===== Die Aquitanier =====
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  fehlt p.126r  fehlt p.126r
 +
 + Diese Handschrift verwendet eher selten aber doch das Quilisma vide: [[ant:7712]] am Schluss der Psalmodiedie Repetenda  "Tu es".
 +
      
   Benevent 21   Benevent 21
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-  Fossés 1 (Pn lat. 12584)+  Fossés 1 (Pn lat. 12584) (Saint-Maur-des-Fossés)
      
  
  
-  Fossés 2 (Pn lat. 12044)+  Fossés 2 (Pn lat. 12044) (Saint-Maur-des-Fossés)
  
 Eine Eigenart von Fo2, die sich in Fo1 und De auf den ersten Blick nicht wiederholt, ist der //runde Pes//. Er bedeutet //nicht// den kPes der adiastematischen Quellen, gibt auch keinen melodischen Hinweis auf den vorherigen Ton wie etwa die Clivis in Bv, denn er kann beliebig von oben, unten oder unisonisch erreicht werden. Er steht für den //Epiphonus// der adiastematischen Quellen. Dieser bezeichnet einen ehemaligen Pes, dessen oberer Ton entfallen ist, wobei der erste Ton einen gewissen Mehrklang erhält (liqueszente Augmentation). Fo2 schreibt stattdessen den zweiten Ton des Pes wieder massiv hin (auch mit si-do-Revision), erinnert jedoch mit der Rundung an den verblichenen Epiphonus. z.B.: [[ant:7602]] "et //in// libro", "//men//-tium" Eine Eigenart von Fo2, die sich in Fo1 und De auf den ersten Blick nicht wiederholt, ist der //runde Pes//. Er bedeutet //nicht// den kPes der adiastematischen Quellen, gibt auch keinen melodischen Hinweis auf den vorherigen Ton wie etwa die Clivis in Bv, denn er kann beliebig von oben, unten oder unisonisch erreicht werden. Er steht für den //Epiphonus// der adiastematischen Quellen. Dieser bezeichnet einen ehemaligen Pes, dessen oberer Ton entfallen ist, wobei der erste Ton einen gewissen Mehrklang erhält (liqueszente Augmentation). Fo2 schreibt stattdessen den zweiten Ton des Pes wieder massiv hin (auch mit si-do-Revision), erinnert jedoch mit der Rundung an den verblichenen Epiphonus. z.B.: [[ant:7602]] "et //in// libro", "//men//-tium"
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 cf.:[[ant:7300]] "cruce" cf.:[[ant:7300]] "cruce"
 +
 +Ein Hauptproblem der Cisterzienser mit den Choralmelodien war die Tatsache, dass "unwichtige" Silben mit vielen Tönen versehen sind und die Akzentsilben nur wenige, ja meist nur einen Ton tragen. Immer wieder versuchen sie das durch Verschieben des Melismas zu beheben. exemplum: [[ant:7039]] "Amo christum". Die CAD-Formel "famifa", die das Ende des Cento A markiert, wird auf die Akzentsilbe "//chrí//-stum" verschoben.\\
 +vide et: [[ant:0802]] "De quinque panibus" confer Wm - Zw.
 ===== Weitere Handschriften  ===== ===== Weitere Handschriften  =====
  
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 xyzxyz xyzxyz
 +
 +===== Nocturnale Romanum  =====
 +
 +Das "Nocturnale Romanum" 2001 des Holger Peter Sandhofe 
  
  
 +Trigon a.e.:[[ant:7431]] "//e//-rat super"
  
quellen/quellen_an.1611656635.txt.gz · Zuletzt geändert: 2021/01/26 10:23 von xaverkainzbauer