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neumen:semiologia

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neumen:semiologia [2022/09/26 16:34]
xaverkainzbauer [Artikulation]
neumen:semiologia [2023/04/23 09:08] (aktuell)
xaverkainzbauer [Artikulation]
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 Die **zünftige Musikwissenschaft** hat sich seit der Mitte des 20. Jh. von der ohnehin rhythmisch absurden Quadratnotation verabschiedet und in eine Kügelchennotation geflüchtet (notatione al escremento di mosce), die dem Äqualismus weiter Vorschub leistet und jede rhythmische Relevanz ausschließt.\\ Die **zünftige Musikwissenschaft** hat sich seit der Mitte des 20. Jh. von der ohnehin rhythmisch absurden Quadratnotation verabschiedet und in eine Kügelchennotation geflüchtet (notatione al escremento di mosce), die dem Äqualismus weiter Vorschub leistet und jede rhythmische Relevanz ausschließt.\\
  
-Erst mit den Erkenntnissen Eugene Cardines, Mitte des 20. Jh., hat Dornröschen begonnen aufzuwachen und der Rhythmus, heute "Artikulation" genannt um musikalische Vorurteile auszuschließen, ist neuerlich zum Thema geworden.+Erst mit den Erkenntnissen Eugene Cardines, Mitte des 20. Jh., hat Dornröschen begonnen aufzuwachen und der Rhythmus, besser "Artikulation" genanntum musikalische Vorurteile auszuschließen, ist neuerlich zum Thema geworden.
  
 ===== Artikulation ===== ===== Artikulation =====
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 Die westfränkische Tradition (francia occidentalis) zeigt schon vor der Diastemie (MR) eigenständige Weiterentwicklungen.  Die westfränkische Tradition (francia occidentalis) zeigt schon vor der Diastemie (MR) eigenständige Weiterentwicklungen. 
  
-Die zünftige Musikwissenschaft ist beeindruckt von der Fülle der Handschriften des 12. Jh. und ihren Varianten (Entwicklung der Tropen, neue Heiligenfeste etc.). Wir versuchen, so weit wie möglich an die älteste (uns erreichbare) Schicht des Cantus Gregorianus heranzukommen, wir forschen nach dem "authentischen Choral". Das bedeutet nicht, wir würden Erkenntnisse aus den Handschriften des 12. Jh. über die 2. GREGORIANIK ablehnen. Wer so singen will, soll so singen. Unser Interesse ist jedoch die+Die zünftige Musikwissenschaft ist beeindruckt von der Fülle der Handschriften des 12. Jh. und ihren vielfältigen Varianten (Entwicklung der Tropen, neue Heiligenfeste etc.). Wir versuchen, so weit wie möglich an die älteste (uns erreichbare) Schicht des Cantus Gregorianus heranzukommen, wir forschen nach dem "authentischen Choral". Das bedeutet nicht, wir würden Erkenntnisse aus den Handschriften des 12. Jh. über die 2. GREGORIANIK ablehnen. Wer so singen will, soll so singen. Unser Interesse ist jedoch die
 **<fc #ff0000>AUTHENTISCHE GREGORIANIK</fc>**. **<fc #ff0000>AUTHENTISCHE GREGORIANIK</fc>**.
  
  
-Dabei führen uns die adiastematischen Neumen zu einem Musikereignis vergleichbar dem Gesang eines Chansonnier, dessen Interpretation niemals auf ein Klavier reduziert werden kann, eher noch ansatzweise durch ein tastenloses Instrument (Violine) vermittelbar ist. Die Frage an die Neumen "ist das nun ein Ton oder nicht?" reduziert das Verständnis des gesungenen Cantus Gregorianus auf ein Tastendrücken, und das dazu auch noch ohne den Reichtum einer Harmonisierung!\\+Dabei führen uns die adiastematischen Neumen zu einem Musikereignis vergleichbar dem Gesang eines Chansonier, dessen Interpretation niemals auf ein Klavier reduziert werden kann, eher noch ansatzweise durch ein tastenloses Instrument (Violine) vermittelbar ist. Die Frage an die Neumen "ist das nun ein Ton oder nicht?" reduziert das Verständnis des gesungenen Cantus Gregorianus auf ein Tastendrücken, und das dazu auch noch ohne den 'Reichtumeiner Harmonisierung!\\
 Nicht von ungefähr "begleiten" heute Klöster wie Solesmes ihren Choral an Festtagen mit der Orgel(!), weil sie nie über ein Quadratklötzchensingen, ein synthesizer-artiges Abklopfen von einzelnen Tönen, zugekleistert mit einer romantisch leeren Heiligkeit, hinausgekommen sind.  Nicht von ungefähr "begleiten" heute Klöster wie Solesmes ihren Choral an Festtagen mit der Orgel(!), weil sie nie über ein Quadratklötzchensingen, ein synthesizer-artiges Abklopfen von einzelnen Tönen, zugekleistert mit einer romantisch leeren Heiligkeit, hinausgekommen sind. 
-Die Aufgabe unseres Jahrhunderts wird es sein, den Cantus Gregorianus aus seinem romantischen katholischen Pflicht-Gefängnis zu befreien und mit Hilfe der Neumen zu dem zu kommen, was uns diese Neumen vermitteln: eine der größten künstlerischen Leistungen des Abendlandes, die bis heute nicht übertroffen ist.+Die Aufgabe unseres Jahrhunderts wird es sein, den Cantus Gregorianus aus seinem romantischen katholischen Pflicht-Gefängnis zu befreien und mit Hilfe der Neumen zu dem zu kommen, was uns diese Neumen vermitteln: eine der größten künstlerischen Leistungen des Abendlandes, die bis heute nicht übertroffen ist, und einen lebendigen Glauben an den im AT angekündigten Messias.
  
  
neumen/semiologia.1664210054.txt.gz · Zuletzt geändert: 2022/09/26 16:34 von xaverkainzbauer