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IN GR TR AL OF CO xxxxx ✅ 2️⃣ 3️⃣ 4️⃣ 5️⃣ 6️⃣ 7️⃣ 8️⃣ xxxxx AN RP IV alia
Traditor áutém / dedit eis signum dicens / quem osculatus fuero / ipse est / tenete eum.
1INC 5Pes (0856 ← → 0995) Die Hauptaussage steht gleich am Beginn, aber nicht der Verräter „traditor“ trägt den Akzent (drei praetonische Silben), sondern das „aber“ = „áu-tém). Beide Silben sind akzentuiert, die Akzentsilbe selbst, aber auch die Endsilbe. Die Empörung über den Verräter kann kaum stärker ausgedrückt werden. Die folgende
1TER de5 (0893 ← → 0910) verzichtet auf einen Doppelpunkt, sie würde die Wirkung des „autem“ zerstören. Die zwei Cephalici auf „sig-num“ sind augmentativ (unterstützt den Akzent “síg-num„ und diminutiv, die Zurücknahme der Clivis staut vor dem Akzent “dí-cens„. Diese Terminatio wirkt resignativ. Der Erzähler hat endgültig nichts mehr zu sagen.
2INC cad ad4 (0891 ← → 0921) Im zweiten Teil spricht Judas selbst: zweiakzentig, der zweite Akzent ist wichtiger „quem osculatur fúero“, der erste durch Clivis zurückgenommen.
FML sol-mi-do „ípse est“ = “dér ist es„ Diese Textportion könnte ausgelassen werden ohne den Sinn der Antiphon zu stören: „quem osculatur fuero tenéte eum“. Es ist gerade das die Aufgabe der FML sol-mi-do, Texte gegen/neben der eigentlichen Aussage, auf einer anderen Ebene als diese zu akzentuieren.
2INC cad Die zweimal selbe Clivis „fa-mi“ in Tol2 entspricht dem Schriftbild in H mit dem langgezogenen tenete über dem Text „te-né-té“.