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gr_indiv:0716

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di-cit dominus“ Die Neume NMA manducat ist anfangsartikuliert und wird einmal genau zitiert 0616di-cam“ und einmal etwas freier 0761qui-a“ (nicht nur der Anfangston, auch der Halbton liegt anders).
Das 'sursum equaliter' in E spricht für unisonisch „sa“ und „sa“, was die Aquitanier A und Y bestätigen. Bv hingegen spricht mit L und Ch (und praktisch allen jüngeren Quellen) für „la“ und „sa“. Damit liegt eine klassische 50:50 Situation vor frOr (Aquitanien und E) anders als frOc (Benevent und L,Ch). Die Einbeziehung mehrerer St.Galler Quellen allerdings macht stutzig: Bam, G374 und G376 sind nicht auf eine der Lösungen interpretierbar, G339 allerdings könnte als unisonisch gelesen werden. G342 und vor allem Mi stehen mit ihrem Tractulus eindeutig für Halbtonschritt. Damit ist hier die traditio occidentalis die eindeutig ältere traditio und E ist jüngere Modernisierung zu verstehen:'sursum equaliter' Der artikulierte Anfangston der NMA manducat ist deutlich höher 's“ als das vorherige „sol“ und 'e' dem folgenden „sa“.

Damit ist die Erklärung zum 'equaliter“ in den BzG 34/35, 20 zu hinterfragen. 'e' in E spricht nicht gegen Halbzonbeziehung. Die schon um 1980 aus dem Schülerkreis Joppichs (Stephan Klöckner) aufgestellte These, E sei bereits Zeuge der beginnenden do-Revision (damals noch „germanischer Choraldialekt“) und die doppelte Deutung des 'e' als unisonisch und/oder Halbtonbeziehung sei Ausdruck für diesen Übergang, bestätigt sich in diesem Fall.

Grundsätzlich muss festgestellt werden, die Deutung ein und der selben Newume als zwei verschiedene Quadratnoten-Grapheme ist abzulehnen: • Das 'equaliter' bedeutet unisonischen Anschluss auch in E, • Die Virga strata ist eine Virga, nicht Bivirga oder Halbtonpes. • Der Cephalicus hat nicht einmal einen zweiten Ton und dann wieder nicht.

gr_indiv/0716.1660031228.txt.gz · Zuletzt geändert: 2022/08/09 07:47 von xaverkainzbauer