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gr_indiv:0550

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Inhaltsverzeichnis

0550

Responsum

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GT 204 GrN 175 - BzG 48/20

Intonuit de caelo

„de cae-lo“ „si“ oder „sa“ hängt ab von der Clm-Graphie am Ende der Neume „cae-lo“. Führt sie zum re, dann ist „sa“ logisch. Führt sie allerdings zum „mi“ (Bv34, 35, 39, A) ist das „si“ nahezu zwingend: reine Quint „si-mi“. Leider ist die Sache nicht so einfach.
Nach Bv40 führt die Melodie „cae-lo“ zum „sol“, das hieße wohl das Incipit des OF müsste einen Ton tiefer stehen (modale Centonisation).
In Bv33 ist die Melodie so verändert, dass „cae-lo“ zum „re“ führt. A geht mit Bv34 + 35 + 39 (Clm zum „mi“), aber
Y führt die Reihe jener Quellen an, die zum „re gehen“ (Mod + Mp, Zt), die jüngeren schreiben auch das „b“.
Kl ist auch keine Hilfe: „b“ und das zum „mi“. Die beiden „do-Revisionen (Vermeiden des Halbtons, Vermeiden der Tonwiederholung) entsprechen dieser Ideologie.

Bleibt festzustellen: Bv34/35/39/A zwingen uns zum „si“. Bv40 (+33) weisen allerdings auf eine modale Centonisation hin, der wir mangels genügender Quellen nicht entsprechen.

al-tissimus„ Cephalicus ja!, aber den Nebenton lehnen wir grundsätzlich ab; er ist Ausdruck der Plorasis auf dem Weg zur 2. Gregorianik. Keine der in BzG 48/21 genannten Quellen ist Zeuge eines zweiten Tons. Vor allem das nicht erwähnte Bv34 zeigt eindeutig auf, dass hier kein Nebenton zu singen ist. Das inferius unterhalb der LiqueszenzSchlaufe in E, Bam + G376 ist kein melodischer Hinweis, sondern einer des Ausdrucks („Nimm den Klang der Liqueszenz zurück, übertreibe nicht“). Wohl ist das equaliter nach dem Cephalicus in E ein Hinweis auf einen zweiten Ton, allerdings ist die Quelle E, gegen/ um 1000 geschrieben, selbst schon eine relativ junge Quelle die immer wieder den Einfluss von plorasis und do-Revision erkennen lässt. Cf.:
„de-dit In der ganzen Reihe der beneventanischen Quellen ist ein zweiter Ton des Cephalicus am abschließenden Knoten der Neume abzulesen, allerdings in Bv33 nicht mehr.

„ap-pa-ruerunt Kl schreibt kein „sa““, das folgt erst auf der übernächsten Silbe
„apparu-e-runt cf.: „de caelo“. Die Clivis zum „mi“ (apparue-runt) spricht für „si-be-durum“: reine Quint.

1. Versus

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OT 58

Diligam te
vir-tus mea“ ScaFlx „do-mi-sol-fa“ (Ch + Y + Mod) oder „do-re-fa-mi“ (Bv + A + Mp) Das mediocriter am Gipfel des ScaFlx in E sollte im Unterschied zum levare am Beginn des Verses („Di-ligam“ auf Auf Gipfelton „fa“ hinweisen, das ist allerdings nicht mit den Neumen in L vereinbar und schon gar nicht mit Ch. Daher entscheiden wir uns, ein sehr seltener Fall, gegen Bv + A für Y.
„vir-tus mea“ Die nachfolgende Silbe beginnt zweifelsfrei mit „fa“.

2. Versus

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Liberator meus

gr_indiv/0550.1619784441.txt.gz · Zuletzt geändert: 2021/04/30 12:07 von xaverkainzbauer