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Si-be-molle im 3. und 4.Modus:
Grundsätzlich gibt es im Deuterus kein si-be-molle. Die Grundstruktur bildet die reine Quint „si-mi“. Schon um 1000 setzt die do-Revision ein: Das „si“ wird nun nicht auf das „mi“ bezogen, sondern auf das „fa“. So entsteht eine Tritonusspannung (si-fa), die nun wieder revidiert wird indem das „si“ zum „sa“ gesenkt wird„ (reine Quart). Die süßliche verminderte Quint zum finalen „mi“ wird in Kauf genommen. Musterbeispiel dieser Problematik ist immer wieder der Alleluia-Typos des 4. Modus Alleluia 4*.

Agustoni (EIGrCh I,51) beschreibt das Problem so:
„si“ Hauptstrukturstufe des 3. Psalmtons und der Deuteruskomposition zur Quint (III);
h in Bezug zu do oder unterem mi;
b in Bezug zu unterem fa; (in Bezug zu sol oder mi ist das b fragwürdig, sosehr es auch in späterer Tradition bestätigt ist). Bei den Gregorianikkursen in Essen waren sich alle Professoren einig, dass es ein probates Mittel gibt, die si/sa-Frage grundsätzlich zu klären: codex Kl: Schreibt Kl „do“ so war es authentisch ein „si“. Schreibt Kl ein „sa“, so war es auch „sa“.

„iucundi-ta-tem“ schreibt Kl „b = sa“, unterstützt nur von Mp. Zt schreibt „si“ indem es den Trc zum „do“ übersteigt (Pessbp la-do-si-la). Der Trc steht „im Bezug zu sol“ (s.o.), ergo Trc „la-si-la“.

„de-o“ Kl geht zum „do“, nur Zt + Mp schreiben „sa“. Ist dieses „sa“ im Bezug zu „fa“, oder doch „sol“? Auch hier plädieren wir für das tonal reine, uneingetrübte „si“.

„alle-lu-ia 3“ (vorletztes AL) Der 5.Ton der 7stufigen Neume ist in Bv+Mp „mi“, in A+Y (+Kl) „fa“. Die Möglichkeiten sind gleich stark bezeugt.

Ac-cipite„ Dreimal eröffnet ein Wort mit Quart- beziehungsweise TerzClivis: Accipite - iucunditatem

gr_indiv/0001.1605037775.txt.gz · Zuletzt geändert: 2020/11/10 19:49 von xaverkainzbauer