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gr_indiv:0001

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gr_indiv:0001 [2020/11/10 19:35]
xaverkainzbauer
gr_indiv:0001 [2024/01/14 06:05] (aktuell)
xaverkainzbauer
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 ====== 0001 ====== ====== 0001 ======
  
-[[grad:0001|↖️]]+[[grad:0001|↖️]]\\ 
 +GT 243\\  
 +BzG 56/19 = GrN 2/92
  
-Si-be-molle im 3. und 4.Modus:\\+❗️<fc #4682b4>"//Ac//-cipite"</fc> Dreimal eröffnet ein Wort mit  Quart- beziehungsweise TerzClivis: Accipite (mit mediocriter zum unteren Ton) - iucunditatem (mit inferius) - gratias (mit mediocriter). Das verlangt für das eröffnende "Acccipite" eine TerzClivis. Auch L schreibt nur zur mittleren Clivis ein humiliter. Bedenkt man die historische Entwicklung der authentischen IntonationsTerz zur IntonationsQuart der 2.Gregorianik, so verfestigt sich  diese Forderung. Ch hingegen schreibt nur zur letzten Clivis ein sursum (TerzClivis). Das deutet auf eine QuiartClivis zu Beginn. Geht hier die frOc-Tradition bereits den Weg zur 2.Gregorianik? 
 + 
 +Si-be-molle im 3. und 4. Modus:\\
 Grundsätzlich gibt es im Deuterus //kein// si-be-molle. Die Grundstruktur bildet die reine Quint "si-mi". Schon um 1000 setzt die do-Revision ein: Das "si" wird nun nicht auf das "mi"  bezogen, sondern auf das "fa". So entsteht eine Tritonusspannung (si-fa), die nun wieder revidiert wird indem das "si" zum "sa" gesenkt wird" (reine Quart). Die süßliche verminderte Quint zum finalen "mi" wird in Kauf genommen.  Musterbeispiel dieser Problematik ist immer wieder der Alleluia-Typos des 4. Modus [[cento_gr:cento_al#al_4_jubilus|Alleluia 4*]]. Grundsätzlich gibt es im Deuterus //kein// si-be-molle. Die Grundstruktur bildet die reine Quint "si-mi". Schon um 1000 setzt die do-Revision ein: Das "si" wird nun nicht auf das "mi"  bezogen, sondern auf das "fa". So entsteht eine Tritonusspannung (si-fa), die nun wieder revidiert wird indem das "si" zum "sa" gesenkt wird" (reine Quart). Die süßliche verminderte Quint zum finalen "mi" wird in Kauf genommen.  Musterbeispiel dieser Problematik ist immer wieder der Alleluia-Typos des 4. Modus [[cento_gr:cento_al#al_4_jubilus|Alleluia 4*]].
  
-Agustoni (EIGrCh I,51) beschreibt die Problematik so: \\+Agustoni (EIGrCh I,51) beschreibt das Problem so: \\
 "si" Hauptstrukturstufe des 3. Psalmtons und der Deuteruskomposition zur Quint (III);\\ "si" Hauptstrukturstufe des 3. Psalmtons und der Deuteruskomposition zur Quint (III);\\
 **h** in Bezug zu //do// oder unterem //mi//;\\ **h** in Bezug zu //do// oder unterem //mi//;\\
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 Bei den Gregorianikkursen in Essen waren sich alle Professoren einig, dass es ein probates Mittel gibt, die si/sa-Frage grundsätzlich zu klären: codex Kl: Schreibt Kl "do" so war es authentisch  ein "si". Schreibt Kl ein "sa", so war es auch "sa". Bei den Gregorianikkursen in Essen waren sich alle Professoren einig, dass es ein probates Mittel gibt, die si/sa-Frage grundsätzlich zu klären: codex Kl: Schreibt Kl "do" so war es authentisch  ein "si". Schreibt Kl ein "sa", so war es auch "sa".
  
-"iucundi-//ta//-tem" schreibt Kl "b = sa", unterstützt nur von Mp. Zt schreibt "si" indem es den Trc zum "do" übersteigt (Pessbp la-do-si-la). Der Trc steht "im Bezug zu sol" (s.o.), ergo Trc "la-**si**-la".+<fc #4682b4>"iucundi-//ta//-tem"</fc> schreibt Kl "b = sa", unterstützt nur von Mp. Zt schreibt "si" indem es den Trc zum "do" übersteigt (Pessbp la-do-si-la). Der Trc steht "im Bezug zu sol" (s.o.), ergo Trc "la-**si**-la".
  
-//"de//-o" Kl geht zum "do", nur Zt + Mp schreiben "sa". Ist dieses "sa" im Bezug zu "fa", oder doch "sol"? Auch hier plädieren wir für das tonal reine, uneingetrübte "si"+<fc #4682b4>//"de//-o"</fc> Kl geht zum "do", nur Zt + Mp schreiben "sa". Ist dieses "sa" im Bezug zu "fa", oder doch "sol"? Auch hier plädieren wir für das tonal reine, uneingetrübte "si"
  
-"alle-//lu//-ia 3" (vorletztes AL) Der 5.Ton der 7stufigen Neume ist in Bv+Mp "mi", in A+Y (+Kl) "fa".+<fc #4682b4>"alle-//lu//-ia 4"</fc> (von 5) Der 5. Ton der 7stufigen Neume ist in Bv+Mp "mi", in A+Y (+Kl) "fa".
 Die Möglichkeiten sind gleich stark bezeugt. Die Möglichkeiten sind gleich stark bezeugt.
 +
 +<fc #4682b4>"iucun-//ditatem//"</fc>\\
 +Dreimal Trc: TrcINT, TrcACC, TrcFIN, in der Mitte ein Akzenttorculus  der kTrc sein muss, dazu zwei Trc specialis, akzentvorbereitend und wortartikulierend.\\
 +E schreibt den ersten Trc ohne Hinweis, der dritte ist durch 'tenete' als specialis (-23) notiert.\\
 +L setzt als erstes einen //kleinen// Trc specialis, der Anfangston ist gerundet. Der zweite Trc ist mit seinem eckigen Anfangston ein kTrc. der letzte Trc ist mit Rundung und 'augete' zwischen zweitem und drittem Ton ein //großer// Trc specialis.\\
 +MR irrt sich hier und vertauscht zweiten und dritten Trc.
 +Ch beginnt mit Clv und endet mit Trc.\\
 +A, Y, Mp und Zt notieren beidemale eine Clv, \\
 +Bv beginnt  it Trc und endet mit Clv.
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 +<fc #4682b4>"alleluia 2"</fc> cf.: [[grad:0044]] <fc #4682b4>"alleluia 2"</fc>.
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gr_indiv/0001.1605036943.txt.gz · Zuletzt geändert: 2020/11/10 19:35 von xaverkainzbauer