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cento_gr:cento_gr

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xaverkainzbauer [GR 2 NOV]
cento_gr:cento_gr [2020/12/23 13:29] (aktuell)
xaverkainzbauer
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 Grunsätzlich zweiakzentiger Cento „**Éx**-cita **dó**-mine“, der auf „re“ (="la") reztiert. Ist der erste Akzent wichtig, so beginnt er mit dem die Rezitation umspielenden kTrc „sol-si-la“ (do-mi-re). Ist der erste Akzent unwichtig, so steigt der Cento syllabisch auf (A-do-re), wobei der schwache Akzent auf dem „do“ liegt. Der zweite(letzte) Akzent trägt ein 9stufiges Melisma. Grunsätzlich zweiakzentiger Cento „**Éx**-cita **dó**-mine“, der auf „re“ (="la") reztiert. Ist der erste Akzent wichtig, so beginnt er mit dem die Rezitation umspielenden kTrc „sol-si-la“ (do-mi-re). Ist der erste Akzent unwichtig, so steigt der Cento syllabisch auf (A-do-re), wobei der schwache Akzent auf dem „do“ liegt. Der zweite(letzte) Akzent trägt ein 9stufiges Melisma.
-Ist das letzte Wort ein PPO, so löst sich das resupine „sol“ vom Ende des Melisma und bildet mit  dem Tenorton „fa“ eine Clivis auf der Binnensilbe. Ist die letzte Silbe ebenfalls akzentuiert („honoráti súnt“), so wird auf die verbindende Clivis verzichtet. Dieses klare Schema wird in **[[grad:0253]]****[[grad:1733]]****[[grad:0247]]****[[grad:0276]]** verlassen. **[[grad:0169]]** und **[[grad:0187]]** sind die beiden individuellen Graduale des 2.Modus.+Ist das letzte Wort ein PPO, so löst sich das resupine „sol“ vom Ende des Melisma und bildet mit  dem Tenorton „fa“ eine Clivis auf der Binnensilbe. Ist die letzte Silbe ebenfalls akzentuiert („honoráti súnt“), so wird auf die verbindende Clivis verzichtet. Dieses klare Schema wird in [[grad:0253]], [[grad:1733]], [[grad:0247]], [[grad:0276]] verlassen. [[grad:0169]] und [[grad:0187]] sind die beiden individuellen Graduale des 2.Modus.
  
 Das Gradual-Incipit der Osterwoche "Haec dies" **<fc #4682b4>2+ GR Inc</fc>** ist mit dem Typos-Incipit **<fc #4682b4>2 GR Inc</fc>** melodisch eng verwandt. Das Gradual-Incipit der Osterwoche "Haec dies" **<fc #4682b4>2+ GR Inc</fc>** ist mit dem Typos-Incipit **<fc #4682b4>2 GR Inc</fc>** melodisch eng verwandt.
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 Entsprechend der psalmodischen Struktur steht am Neuanfang (NOV) des Textes nach der Mediatio oft eine betonte Konjunktion "ét", "íta", "pér". Dem entspricht die Typusmelodie des Protus plagalis mit einer Bivirga auf dem Ténor "fa" am Beginn des Cento NOV sowohl im Graduale als auch im Vers.  Entsprechend der psalmodischen Struktur steht am Neuanfang (NOV) des Textes nach der Mediatio oft eine betonte Konjunktion "ét", "íta", "pér". Dem entspricht die Typusmelodie des Protus plagalis mit einer Bivirga auf dem Ténor "fa" am Beginn des Cento NOV sowohl im Graduale als auch im Vers. 
  
-**GR 2 NOVa** Wird der Cento zweiakzentig verstanden, das heißt, nach der Bivirga folgt nur noch ein wirklicher Akzent, so wird dieser mit einem Melisma aus 14+13 Stufen vesehen. Die unakzentuierten Silben rezitieren auf "fa". Bei PPO ist die Binnensilbe zwischen den beiden Melismateilen eingeschoben, bei Oxytonon verbinden sich die beiden Teile zum 26stufigen Melisma [[grad:1177]] "ét de sión"**[[grad:0253]]** ersetzt als einzige Ausnahme die Rezitation auf "et sá-**lutare**" durch Clm, Trc und Pes. Das "et" steht in praetonischer Position. Der einakzentige Text des GR "Haec dies" "exultémus" leitet das selbe Melisma mit "re-fa", ohne Bivirga  ein.+**GR 2 NOVa** Wird der Cento zweiakzentig verstanden, das heißt, nach der Bivirga folgt nur noch ein wirklicher Akzent, so wird dieser mit einem Melisma aus 14+13 Stufen vesehen. Die unakzentuierten Silben rezitieren auf "fa". Bei PPO ist die Binnensilbe zwischen den beiden Melismateilen eingeschoben, bei Oxytonon verbinden sich die beiden Teile zum 26stufigen Melisma [[grad:1177]] "ét de sión". [[grad:0253]] ersetzt als einzige Ausnahme die Rezitation auf "et sá-**lutare**" durch Clm, Trc und Pes. Das "et" steht in praetonischer Position. Der einakzentige Text des GR "Haec dies" "exultémus" leitet das selbe Melisma mit "re-fa", ohne Bivirga  ein.
  
 **GR 2 NOVb** Wird der Centotext dreiakzentig verstanden, so ist die Vertonung variantenreicher. \\ **GR 2 NOVb** Wird der Centotext dreiakzentig verstanden, so ist die Vertonung variantenreicher. \\
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 {{:cento_gr:graph_gr_2_nov_3.png?550 |}} {{:cento_gr:graph_gr_2_nov_3.png?550 |}}
  
-Auch auf dem <fc #4682b4>zweiten Akzent</fc> sind individuelle Ausdeutungen möglich: **[[grad:1161]]** "lux" bekommt einen Torculus dazu, der 4tonige Climacus entfällt. **[[grad:0282]]A** Sinnsilbe und Akzentsilbe werden gegeneinander abgewogen. Die Akzentsilbe wird in die posttonische Position verschoben, das Morphem dafür zum bloßen kPes reduziert.+Auch auf dem <fc #4682b4>zweiten Akzent</fc> sind individuelle Ausdeutungen möglich: [[grad:1161]] "lux" bekommt einen Torculus dazu, der 4tonige Climacus entfällt. [[grad:0282]]A Sinnsilbe und Akzentsilbe werden gegeneinander abgewogen. Die Akzentsilbe wird in die posttonische Position verschoben, das Morphem dafür zum bloßen kPes reduziert.
  
-Um den <fc #4682b4>ersten Akzent</fc> spielt sich  in **[[grad:0276]]** und **[[grad:0230]]** besonderes ab: Das PPO "in splendóribus"  - "et salvábit vos" Texte, denen Größe und Gelassenheit zusteht,  werden auf Bivirga, Torculus und 4tonigen Climacus ausgebreitet; zwei praetonische Silben/Töne kommen deswegen dazu: "re" und "do" Da noch zwei Akzente folgen, wird die aufsteigende Linie des letzten Akzentes "fa-sol-la" einfach wiederholt: "ex útero" - "vidébitis". Die +Um den <fc #4682b4>ersten Akzent</fc> spielt sich  in [[grad:0276]] und [[grad:0230]] besonderes ab: Das PPO "in splendóribus"  - "et salvábit vos" Texte, denen Größe und Gelassenheit zusteht,  werden auf Bivirga, Torculus und 4tonigen Climacus ausgebreitet; zwei praetonische Silben/Töne kommen deswegen dazu: "re" und "do" Da noch zwei Akzente folgen, wird die aufsteigende Linie des letzten Akzentes "fa-sol-la" einfach wiederholt: "ex útero" - "vidébitis". Die 
- unartikulierte Breite des Wortes "mánet" wird **[[grad:0198]]** mit dem verzicht auf die Bivirga erreicht. Der Akzent liegt nun auf den pratonischen Silben "re-do", die Endsilbe auf den Neumen des zweiten Akzentes. Der letzte Akzent ist ein PPO und schiebt auf der Binnensilbe ein "fa" ein.+ unartikulierte Breite des Wortes "mánet" wird [[grad:0198]] mit dem verzicht auf die Bivirga erreicht. Der Akzent liegt nun auf den pratonischen Silben "re-do", die Endsilbe auf den Neumen des zweiten Akzentes. Der letzte Akzent ist ein PPO und schiebt auf der Binnensilbe ein "fa" ein.
  
  
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-das ist+
  
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cento_gr/cento_gr.1562698520.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/07/09 18:55 von xaverkainzbauer