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antiphon:antiphon [2015/09/05 14:26] xaverkainzbauer |
antiphon:antiphon [2022/09/11 20:13] georgwais |
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Die Antiphonen des Stundengebets bilden das archaische Rückgrat des gregorianischen Repertoires (meist sind sie kurz und schlicht oligotonisch, | Die Antiphonen des Stundengebets bilden das archaische Rückgrat des gregorianischen Repertoires (meist sind sie kurz und schlicht oligotonisch, | ||
- | //Die einzigen Quellen aus denen die Art des Vortrags erschlossen werden kann, sind die adiastematischen Handschriften des 10.Jh (Für das Gradual-Repertoire vor allem die St.Galler **Cantatorium** und **Einsiedeln**, | + | //Die einzigen Quellen, aus denen die Art des Vortrags erschlossen werden kann, sind die adiastematischen Handschriften des 10. Jh. Für das Gradual-Repertoire |
- | Luigi Agustoni: Gregorianischer Choral, in: Hans Musch, Musik im Gottesdienst, | + | Luigi Agustoni: Gregorianischer Choral, in: Hans Musch, Musik im Gottesdienst, |
+ | Spätere, diastematische Handschriften (11.–12. Jh.) ermöglichen die Restitution der Melodie. | ||
- | Spätere, diastematische Handschriften (11.-12.Jh) ermöglichen die Restitution | + | Die opinio communis geht davon aus, Gregorianischer Choral sei, von leicht korrigierbaren Randunschärfen abgesehen, allzeit ein und dasselbe gewesen. Sie macht dabei die Hss des 12. und 13. Jh., wohl wegen der Fülle der Quellen und ihrer relativ leichten Lesbarkeit, zum Ausgangspunkt ihrer Betrachtung. Geprägt ist sie von den Editionen von Solesmes aus dem 19. Jh. |
- | Die opinio communis geht davon aus, Gregorianischer Choral sei, von leicht korrigierbaren Randunschärfen abgesehen, allzeit Ein und das Selbe gewesen. Sie macht dabei die Hss des 12. und 13.Jh., wohl wegen der Fülle der Quellen und ihrer relativ leichten Lesbarkeit, zum Ausgangspunkt ihrer Betrachtung. Geprägt ist sie von den Editionen von Solesmes aus dem 19.Jh. | + | Unser semiologischer Ansatz hingegen postuliert: Der mündlich tradierte Kern des Antiphonal-Repertoires war um 600 n.Chr., um oder unmittelbar nach Papst Gregor d.Gr. (7. Jh.) bereits ausgebildet, |
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- | Unser semiologischer Ansatz hingegen postuliert: Der mündlich tradierte Kern des Antiphonal-Repertoires war um 600 n.Chr, um oder unmittelbar nach Papst Gregor d.Gr. ( 7.Jh.) bereits ausgebildet, | + | |
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- | Ein nicht geringer Teil der adiastematischen Zeichen sind nicht " | + | |
+ | Ein nicht geringer Teil der adiastematischen Zeichen sind nicht " | ||
So kann postuliert werden, dass der Oriscus, aber oft auch Buchstaben (vor allem e = equaliter in sonst sinnlosen Kontexten) Signale sind, von einem " | So kann postuliert werden, dass der Oriscus, aber oft auch Buchstaben (vor allem e = equaliter in sonst sinnlosen Kontexten) Signale sind, von einem " | ||
- | Bereits | + | Bereits |
a) Erweiterung des Repertoires | a) Erweiterung des Repertoires | ||
b) Auflösung der mnemotechnisch bedingten Struktur der Melodien = der Centonisation. es wird nicht mehr centonisiert, | b) Auflösung der mnemotechnisch bedingten Struktur der Melodien = der Centonisation. es wird nicht mehr centonisiert, | ||
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Neumen | Neumen | ||
- | Die einzigen Quellen aus denen die Art des Vortrags erschlossen werden kann, sind die adistaematischen Handschriften des 10.Jh | + | Die einzigen Quellen aus denen die Art des Vortrags erschlossen werden kann, sind die adistaematischen Handschriften des 10. Jh. |
- | (vor allem die St.Galler Cantatorium, | + | (vor allem die St.Galler Cantatorium, |
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Silos (British Museum add. 30850) | Silos (British Museum add. 30850) | ||
- | spanische Quelle | + | spanische Quelle. |
- | Der artikulatorische Wert und vor allem der melodische Wert dieser adiastematischen Quelle ist äußerst gering. Ihr Wert liegt in der **tonalen** Erschließung. Sowohl das PsalmIncipit, | + | Der artikulatorische Wert und vor allem der melodische Wert dieser |