====== Compositio responsorialis ====== Gegorianischer Choral ist Sprechkunst. Es geht um den Vortrag eines Textes, dessen Klanggestalt (Klangleib) den Text erschließen, nicht verschleiern soll. Er wird grundsätzlich auf einem fixen Ton vorgetragen (Ténor-, Rezitationston), kleinste Melodiewendungen //interpunktieren// ihn, gliedern ihn in Sinneinheiten; unsere Interpunktionszeichen (Beistrich, Strichpunkt, Punkt) //sind// die Noten dieser Melodiewendungen. ===== KANTILLATION ===== [[cantillatio:cantillatio|📂]] === Pater noster === === Lektionston === === Orationston === === Orationston === ––––––––– ===== TRACTUS ===== [[cento_gr:cento_tr|📂]] ––––––––– ===== RESP-VERS ===== [[cento_gr:cento_gr|📂]] Die grundsätzliche Struktur der Responsorial-Psalmodie ist wie jede Psalmodie zweiteilig, wobei die \\ **Mediatio** 3 Silben vor dem letzten Akzent beginnt und die\\ **Terminatio** pentasyllabisch geformt ist. Als Besonderheit wird das\\ **erste Wort** des Verses mit einem Melisma (im 8.Ton 10 Stufen) abgefangen. Hinzu kommt eine schlichte\\ **Reintonatio** am Beginn der zweiten Psalmvershälfte. (ein Einsilber (Oxytonon) ist im Lateinischen kein eigenes Wort, er verschmilzt mit dem Nachbarn: a.e.: [[ant:7235]] "Hocsígnum", [[ant:7015]] "Vérsaest", auch [[ant:7318]] "Amícimei", im Extremfall [[ant:7082]] "Etmisericórdiaeius". ––––––––– Die Responsorial-Psalmodie des 2.Modus ist in Mediatio **und** Finalis pentasyllabisch. Allerdings wird die Mediatio a.e.: [[ant:7112]] nur in H+Lc pentasyllabisch (romanisch) behandelt //54321// "cre-di-//di// et certus sum". In Wc,Fo,Ka (germanisch) ist das Modell 3 Silben vor dem letzten Akzent //321///. "cre-//di//-di et **cér**tus sum" cf. et: Wm "Gratia de-__i__ sum quod id sum"- Bv21 "Gratia __de__-i sum **íd** quod sum" ––––––––– ===== GRADUALE ===== [[cento_gr:cento_gr|📂]] –––––––––