====== 0590 ====== ==== Responsum ==== [[grad:0590|↖️]] OF Tui sunt caeli\\ //"ter-ra//-rum" Wir plädieren doch für "mi". L und Ch nicht eindeutig so oder so. //"ius//-titia" Der Intonations-Torculus ist in unserer Schreibgewohnheit grundsätzlich mit Quartanstieg. Im Anschluss an das finale "mi" des 1. und 2. Verses ist die Quint "re-la" logischer zu singen. In allen Hss ist der Intonations-Torculus auf der Silbe "ius" zur Clv reduziert. Einzig E und Kl notieren einen Quintanstieg "re-la". ==== 1. Versus ==== [[grad:0900|↖️]] V1 Magnus et metuendus\\ "circui-//tu"// kein si-be-molle: Mp notiert "sol-si-be-molle". Auffällig ist die melodische Differenz zwischen A (sol-si) und Y (la-do). Kl als prominentester Vertreter der do-Revision weicht mit den ersten beiden Tönen auf "sol-do" aus und bestätigt somit indirekt E: einerseits mit dem "inferius" unterhalb des ersten Tons und andererseits mit dem "levare" oberhalb des zweiten Tons. "ma-//ris"// Auch hier gibt Kl einen Hinweis auf das "si-naturale"; vgl. auch den Kontext: nachfolgendes do auf //"mo//-tum"! Vgl. zur Thematik des "si-naturale" auch den Jubilus des [[cento_gr:cento_al#al_4_jubilus|AL 4*]]. ==== 2. Versus ==== [[grad:0901|↖️]] V2 Misericordia\\ //"Mi//-sericordia" L, A, Y, Bv (re / do) gegen E, Ch, MR, Kl, Mod (fa). "//ve//-ritas" 7. Ton der Neume: mi, cf. E inferius mediocriter, Y und Kl gehen zum "re", Bv u A gehen nur zum "mi". "praei-//bunt ante//": Rezitation "mi" oder "fa": nach den adiastematischen Hss ist beides möglich. Rezitation "mi" nur in Bv, alle anderen diastematischen Hss "fa" (50 : 50). Es bleibt nur eine ästhetische Entscheidung über! "Stans ante faciem dei misericordiae et veritatis" scheint uns eher ein selbstbewusstes "fa" als ein unterwürfig, geheimnisvolles "mi" wert. ==== 3. Versus ==== [[grad:0902|↖️]] V3 Tu humiliasti\\ In unserer Sprache (das Quilisma ist kein Ton) ist die Neume "humi-//li//-asti" ein QuilismaPes subpunctis.