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quellen:quellen_gr [2020/05/25 10:35] xaverkainzbauer [Weitere Handschriften – die Wahl von Solesmes] |
quellen:quellen_gr [2023/11/08 04:10] xaverkainzbauer [Beneventanische Handschriften] |
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//Die// Leithandschrift der westfränkischen Tradition ist der codex Laon, 930 in Metz (?) entstanden. | //Die// Leithandschrift der westfränkischen Tradition ist der codex Laon, 930 in Metz (?) entstanden. | ||
- | Er steht weitgehend isoliert unter den Handschriften und hat keine Entsprechung im Antiphonenrepertoire. Die Besonderheit des Codex ist der „uncinus“, das Häckchen | + | Er steht weitgehend isoliert unter den Handschriften und hat keine Entsprechung im Antiphonenrepertoire. Die Besonderheit des Codex ist der „Uncinus“, das Häkchen |
- | a) Die Quadratnoten des Graduale romanum von Solesmes, | + | a) die Quadratnoten des Graduale romanum von Solesmes, |
- | b) Die Neuem von St.Gallen (R.Fischer), | + | b) die Neuem von St. Gallen (R.Fischer), |
- | c) Die Neumen von Laon (M.-C. Billecqocq) um St.Gallen (C,E) nicht falsch zu interpretieren.\\ | + | c) die Neumen von Laon (M.-C. Billecqocq) um St. Gallen (C, E) nicht falsch zu interpretieren.\\ |
Das Graduale triplex ist den Schülern von Eugene Cardine verdankt. | Das Graduale triplex ist den Schülern von Eugene Cardine verdankt. | ||
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Es unterscheidet nicht Quilisma von Oriscus, die in der Handschrift mit ein und demselben Zeichen dargestellt werden. In [[grad: | Es unterscheidet nicht Quilisma von Oriscus, die in der Handschrift mit ein und demselben Zeichen dargestellt werden. In [[grad: | ||
+ | Unklar zu definierende Neume: c Trc i.d. oder Clv currens. | ||
Mont Renaud (10. Jh.) | Mont Renaud (10. Jh.) | ||
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Einsiedeln (~980) | Einsiedeln (~980) | ||
- | | + | |
- | + | Das älteste vollständig erhaltene Missale gegen 1000. Die Forscher rund um P.Wagner hielten es wegen der vielen litterae significativae für eine späte (14.Jh.) Quelle. Tatsächlich zeigt sie gegenüber den älteren Handschriften wie L, C, H bereits eine Tendenz zu do-Revision etc. Die Restitution des Cantus im 19./ | |
- | xxxxxxxxxxxx | + | cf.: [[ant: |
+ | **Grundsätzliche Fragen** [[quellen_gr_e| ▶️]] 🔴 | ||
G342 (10. Jh.) | G342 (10. Jh.) | ||
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Es gibt ein Wiederholungszeichen auf der Textzeile, cf. [[grad: | Es gibt ein Wiederholungszeichen auf der Textzeile, cf. [[grad: | ||
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+ | Albi liefert durchaus komplexere Melodieverläufe, | ||
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Bv33 | Bv33 | ||
+ | {{ : | ||
+ | **Quilisma**\\ | ||
+ | Während in anderen adiastematischen Handschriften der Pes quilismaticus aus drei Zeichen geschrieben wird, ein erster Ton (Virga oder Tractulus), das Quilisma als Distanzzeichen und der zweite (Ziel-)Ton, steht in Bv33 das Quilisma für den ersten Ton des Pes und zeigt gleichzeitig an, dass der zweite Ton höher ist als eine Sekund, meistens eine Terz. | ||
=== Acuasta === | === Acuasta === | ||
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Maß aller Dinge ist das Cantatorium (für GR, TR und AL) und Einsiedeln (für IN, OF und CO). | Maß aller Dinge ist das Cantatorium (für GR, TR und AL) und Einsiedeln (für IN, OF und CO). | ||
+ | Für das Off-Repertoire (AN, RP) ist das Maß aller Dinge codex Hartker. | ||
- | Die **Melodierestitution** beruht trotz der späten Datierung dieser Handschrift auf Benevent 34, das durch eine ganze Reihe älterer beneventanischer Handschriften gut abgesichert ist (Bv 33/ 40/ 39/ 35). Dem entgegen stehen die beiden Aquitanier Albi und Yrieix, die ein lebendiges Bild vom Übergang zur zweiten Gregorianik liefern. | + | Die **Melodierestitution** beruht trotz der späten Datierung dieser Handschrift auf Benevent 34, das durch eine ganze Reihe älterer beneventanischer Handschriften gut abgesichert ist (Bv 33/ 40/ 39/ 35). Dem entgegen stehen die beiden Aquitanier Albi und Yrieix, die ein lebendiges Bild vom Übergang zur zweiten Gregorianik liefern. |
Wie schon Rupert Fischer formulierte: | Wie schon Rupert Fischer formulierte: | ||
- | Die **Restitution der Artikulation** (des gregorianischen Rhythmus) geht ebenfalls von Cantatorium und Einsiedeln aus. Die st.galler | + | Die **Restitution der Artikulation** (des gregorianischen Rhythmus) geht ebenfalls von Cantatorium und Einsiedeln aus. Die St. Galler |
Eine Neume beginnt nicht mit der ersten Note, aber sie hört mit der letzten auf (L. Agustoni). | Eine Neume beginnt nicht mit der ersten Note, aber sie hört mit der letzten auf (L. Agustoni). | ||
- | Das Graduale | + | Das Graduale |
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- | Unsere Restitution berücksichtigt auch artikulatorische Fragen und entwickelt die Quadratnotenschrift den artikulatorischen Erkenntnissen entsprechend weiter. Dabei ist klar, dass keine Notenschrift auf Linien die artikulatorischen Feinheiten der Neumen in ihrer Blütezeit restlos darstellen kann. Wir versuchen ein Notenbild zu entwickeln, das nicht ständig in eklatantem Widerspruch zu den Neumen steht, wie das im Graduale romanum (triplex), aber auch im Graduale | + | Unsere Restitution berücksichtigt auch artikulatorische Fragen und entwickelt die Quadratnotenschrift den artikulatorischen Erkenntnissen entsprechend weiter. Dabei ist klar, dass keine Notenschrift auf Linien die artikulatorischen Feinheiten der Neumen in ihrer Blütezeit restlos darstellen kann. Wir versuchen ein Notenbild zu entwickeln, das nicht ständig in eklatantem Widerspruch zu den Neumen steht, wie das im Graduale romanum (triplex), aber auch im Graduale |
Ein weiterer wesentlicher Ansatz sind die Sinnzeilen. Während Solesmes bewusst nicht oder kaum an sprachlichen Endpunkten den Zeilenumbruch setzt, Hintergedanke ist die "ewige Melodie" | Ein weiterer wesentlicher Ansatz sind die Sinnzeilen. Während Solesmes bewusst nicht oder kaum an sprachlichen Endpunkten den Zeilenumbruch setzt, Hintergedanke ist die "ewige Melodie" |